Schill offensiv
: Denn sie wissen nicht, wie sie heißen

Die Selbstidentität der schillfreien Partei Rechtsstaatlicher Offensive wird immer fragwürdiger. Sie wolle nun, teilte der Bundesvorsitzende und Hamburger Bausenator Mario Mettbach gestern mit, gerne das Kürzel „OFFENSIVE“ oder vielleicht auch „OFFENSIVE21“ führen. Dieser Vorschlag werde dem Bundesparteitag unterbreitet, der allerdings erst im März und damit nach der Hamburger Bürgerschaftswahl am 29. Februar tagt. Deshalb sei die künftige Kurzbezeichnung „unabhängig vom Stimmzettel“ bei der Hamburg-Wahl zu begreifen. In der Satzung der Partei ist noch immer der Begriff „Schill“ als Kürzel verankert, eine „eindeutige Abgrenzung zu Herrn Schill“ werde aber angestrebt, so Mettbach.

Damit ist offenbar auch die Kurzform „PARO“ schon wieder beerdigt, welche die Rechtsstaatlich Offensiven Anfang der Woche favorisiert hatten. „PRO“ darf die Partei sich ohnehin nicht nennen, da ihr dies von der Partei Pro DM des Düsseldorfer Euro-Gegners Bolko Hoffmann gerichtloch untersagt worden war. Dieser Gruppierung war am Wochenende die Ronald-Schill-Fraktion als Hamburger Landesverband beigetreten, weshalb diese nun als Pro-DM/Schill firmiert. Dies aber sei „Etikettenschwindel“, behauptete gestern Norbert Frühauf, Fraktionschef jener Partei, für die nunmehr „nicht mehr die Kurzbezeichnung Schill, Schill-Partei oder PRO“ zu verwenden Mettbach gestern bat. Sei doch „dort, wo jetzt Schill draufsteht, jetzt Hoffmann drin“, will Frühauf erkannt haben. Der einst gnadenlose Richter habe nämlich „die Partei der kleinen Leute“ verraten und sich „in Abhängigkeit eines Börsenspekulanten“ begeben.

Und um sich davon deutlich abzuheben, „dankt der Bundesvorstand“ der Partei Rechtsstaatlicher Offensive nunmehr im Voraus „für die Verwendung des Kürzels OFFENSIVE in allen Medienberichten“. Alles klar, Herr Mettauf, ähh, Frühbach. smv