Allein & draußen

Tourismus, sozial und umweltverantwortlich. Das ist Thema unseres Reisemagazins. Was geschieht im Ökotourismus und wie sieht es mit Angeboten für Alleinreisende aus?

VON EDITH KRESTA

Wer allein reist, nimmt die Welt intensiver wahr. Wer allein reist, bleibt nicht lang allein. Wer allein reist, findet auf auf dem Marktplatz für anderes Reisen in Hannover allemal mehr ungewöhnliche und individuelle Angebote als bei den etablierten, großen Reiseveranstaltern. Vom 6. bis 8. Februar präsentiert sich auf dem Reisepavillon in Hannover eine bunte Reiseszene mit ungewöhnlichen Programmen. Darüber hinaus ist dies das Forum für umweltfreundlichen und sozial verantwortlichen Tourismus. Diesem ist auch unser Reisemagazin gewidmet.

Wir fragen: Ist Alleinreisen sozial verträglich? Zumindest fühlt man sich beim Aufenthalt im Ressort oder Hotel als Alleinreisender manchmal ganz schön verloren: Man bekommt das dunkelste Zimmer zugewiesen mit Blick auf den Hinterhof, beim Essen bekommt man den Katzentisch, glückliche Familien beäugen die Alleinerziehende mit Kind im Club skeptisch, und zahlen muss man auch noch mehr. Im Gegensatz zu den USA haben die Reise- und Touristikunternehmen hierzulande weder die Alleinreisenden noch die Bedeutung des Singlemarktes entdeckt. Denn wer allein reist, muss noch lang kein Single sein. Wir fragen: Wie sieht es aus mit der Singlekultur beim Reisen und überhaupt, und was bietet der Markt den Alleinreisenden?

Viele Medien haben zwischen Ally McBeal und Bridget Jones am Mythos der konsumfreudigen Singlekultur gestrickt. Doch so eindimensional ist das Bild in der Wirklichkeit nicht. Das Singledasein ist häufig ein schnell vorübergehender Zwischenzustand – auch dank immer größerer Angebote an Partnervermittlungsagenturen im Inter net und anderswo. Was aber bleibt, sind verschiedene, individuelle, bunte Lebens- und Reiseentwürfe, die pauschal nicht leicht zu befriedigen sind.

Nach vielen Jahren Umweltengagement rückt jetzt die soziale Seite der Nachhaltigkeitsdiskussion in den Vordergrund. Jahrelang standen Naturschutzthemen, Aufrufe zum sanften Reisen, korrektes Verhalten gegenüber den Bereisten und die verbraucherfreundliche Gütesiegeldiskussion im Vordergrund.

Jetzt nach dem Einbruch des weltweiten Tourismus, der mit terroristischen Anschlägen, mit Krieg und dem Sars-Virus einherging, wirken diese Themen ein bisschen wie Luxus, wie ein Nachklang aus reichen Zeiten, wo der Tourismus immer mit hohen Erfolgsbilanzen aufwarten konnte. Wir informieren über den Stand der Nachhaltigkeitsdebatte im Tourismus und beschreiben ein touristisches Nachhaltigkeitsprojekt der GTZ im südafrikanischen Krüger-Nationalpark.

EDITH KRESTA ist Reiseredakteurin der taz