Fall „Maxim“ soll aufgerollt werden

Die Berliner Opferberatungsinitiative „ReachOut“ hat den Freispruch des Landgerichts Berlin für den Angeklagten im Prozess um den Tod des 33-jährigen Hiphoppers Attila A. („Maxim“) scharf kritisiert und zu einer Spendensammlung für die Revision aufgerufen. Die Große Strafkammer habe im Prozess gegen einen 76-jährigen Rentner, der das türkischstämmige Opfer im Juni 2003 auf offener Straße getötet hatte, „nicht die richtigen Fragen gestellt“, sagte Helga Seyb von ReachOut. Ein fremdenfeindliches Motiv sei beispielsweise nicht erörtert worden. Die Notwehrsituation habe das Gericht „konstruiert“. Der Vater des damals 33-jährigen Opfers und ein weiterer Nebenkläger hätten gegen den Freispruch für den 76-jährigen Mann Revision eingelegt, sagte ein Gerichtssprecher am Montag. Das Urteil solle vom Bundesgerichtshof überprüft werden. Die Große Strafkammer des Landgerichts Berlin hatte den Angeklagten Ende Februar vom Vorwurf des Totschlags freigesprochen, da er sich aus Notwehr verteidigt habe. EPD