Köder für Köter

Hunde vergiften im Wald: Die Fälle häufen sich, in denen Hunde und Wildtiere an präparierten Ködern sterben

Cloppenburg/Hannover taz ■ Es passiert immer wieder: Hunde verenden qualvoll, weil sie mit Gift präparierte Köder gefressen haben. Zuletzt gab es eine Häufung von Fällen im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg, wo die Tiere mit Pflanzenschutzmitteln vergiftet wurden. Innerhalb von drei Wochen seien ihnen vier Fälle gemeldet worden, so der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Cloppenburg, Hans Große Beilage. „Aber wir wissen nicht, wieviele Wildtiere sich ebenfalls vergiftet haben, die suchen ja nicht den Menschen auf wie Hunde.“ Die Köder seien in der freien Natur gefunden worden. Sollte hinter den Attacken ein Jäger oder jemand mit Jagdschein stecken, der auf diese Weise Füchse oder Raubvögel los werden wolle, so würde diesem sofort der Jagdschein entzogen, so Große Beilage. „Das verstößt gegen das Jagdgesetz und wird von uns überhaupt nicht geduldet.“ Um Hinweise auf den oder die Täter zu bekommen, habe man jetzt eine Belohnung von 1.000 Euro ausgesetzt. Er glaube allerdings nicht, dass ein Jäger das Gift auslege. „Das kann auch ein Hundehasser sein.“

Auch im Raum Steinfurt, sowie bei Braunschweig und Herford sollen Tierschützern zufolge in den vergangenen Monaten Hunde gezielt vergiftet worden sein. Naturschutzverbände bezweifeln allerdings, dass es momentan eine Häufung von Fällen gibt. „Das ist ein bundesweites Phänomen und kommt immer wieder vor“, so Claus Mayr vom Naturschutzbund NABU.

Das Aussetzen von Giftködern sei nicht neu, dürfe aber eigentlich nicht vorkommen, sagt auch der Geschäftsführer der niedersächsischen Landesjägerschaft Dirk Schulte-Frohlinde. Gegen Jäger, die so etwas tun würden, ginge der Verband „brutal“ vor: „Wenn wir jemand dabei erwischen, schmeißen wir den sofort raus“. Jäger hätten einen so schweren Stand, dass derartige Rechtsverstöße dem Ansehen nur noch weiter schaden würden. Wer ein vergiftetes Tier finde, solle sofort die Polizei informieren. eib