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Seine akribische philologische Arbeit ist für Laien schwer lesbar, aber folgenschwer. Christoph Luxenberg lautet das Pseudonym eines Koranforschers, der mit seinem Buch mit dem unauffälligen Titel „Die syro-aramäische Lesart des Korans“ (Hans Schiler Verlag Berlin, 320 Seiten, 29,90 Euro) Aufsehen erregte. Er erhebt darin den Anspruch, Fehlinterpretationen des Korans aufdecken zu können. Aufgrund philologischer Studien kommt er etwa zu dem Ergebnis, dass den Gläubigen im Paradies keineswegs schöne Jungfrauen, sondern weiße Trauben versprochen seien; an den einschlägigen Koranstellen gehe es nicht um sexuelle, sondern um schlichte Gaumenfreude. Vor allem Islamwissenschaftler kritisieren Luxenbergs Versuch, die dunklen Stellen im Koran unter Zuhilfenahme der äramäischen Sprache zu deuten, als zweifelhaft oder prüde. Luxenberg ließ sich nicht aufhalten und arbeitet inzwischen an seinem zweiten Buch, in dem er die aramäische Struktur der Koransprache im Detail zeigen will. Sein neues Buch soll Ende des Jahres erscheinen. Im August veröffentlicht Christoph Burgmer ebenfalls im Hans Schiler Verlag eine Auseinandersetzung mit der Arbeit Luxenbergs: „Die Luxenberg-Debatte. Eine Koran-Exegese und ihre Folgen“. TAZ