Auch Kitas kriegen eine GmbH

Sozialsenatorin will für sich eine „Infrastrukturgesellschaft“ begutachten lassen

Bremen taz ■ Nun will auch die Sozialsenatorin ihre „Infrastrukturgesellschaft“ haben, nachdem der Bildungssenator ein Konzept für eine derartige Auslagerung einzelner Funktionen der Verwaltung in eine privatrechtliche GmbH vorgelegt hat. Auch für das Sozialressorts soll dieselbe Beraterfirma in einem Gutachten die Frage klären, welche Funktionen einer GmbH übertragen werden und wie damit 4,3 Millionen Euro eingespart werden können, beschloss die Deputation gestern auf Vorschlag der Senatorin.

Die Berater sollen unter anderem aufzeigen, wie die Behörde mehr Transparenz und Vergleichbarkeit über die Einnahmen/Ausgaben in den Kindertagesheimen zwischen den verschiedenen Trägern erreichen kann, wie Qualität der Bildung und Erziehung in den Kindergärten verbessert werden und wie Einsparungen erwirtschaftet werden können, damit aus dem gesparten Geld zusätzliche Leistungen in den Kindergärten finanziert werden können. Außerdem soll geprüft werden, ob die geplante Qualifizierungs- und Beschäftigungsoffensive für die Kindertagesheime später in der neuen Gesellschaft aufgehen kann. Das Kita-Angebot soll flexibler gestaltet werden, neben vier-, sechs- und achtstündiger Betreuung soll es künftig möglich sein, Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren auch fünf Stunden oder sieben Stunden in den städtischen Kindertagesheimen betreuen zu lassen.

Die Grünen haben die Pläne für die Infrastruktur-GmbH als „Bankrotterklärung von Senatorin Röpke“ gewertet. Der Versuch der qualitativen Verbesserung der Kindergärten sei damit „gescheitert“, meint der jugendpolitische Sprecher der grünen Fraktion Jens Crueger. Es sei „völlig illusorisch“, durch das neue „bürokratische Monstrum“ 4,3 Millionen Euro im KTH-Etat von 2004 einzusparen. kawe