Kongo fahndet nach Diamanten

BERLIN taz ■ In der Demokratischen Republik Kongo herrscht Aufregung darüber, dass ein kongolesischer 822-Karat-Diamant im belgischen Antwerpen für rund 17 Millionen US-Dollar verkauft worden ist, ohne das vorgeschriebene Echtheitszertifikat zu tragen und ohne dass die gesetzlichen Exportgebühren gezahlt wurden. Der Diamant aus der Region Tshikapa an der Grenze zu Angola wurde von einem traditionellen Führer verkauft und am 11. Mai heimlich über Kongo-Brazzaville nach Belgien exportiert, wo ihn die Handelsfirma Dirdiam erworben habe, berichten kongolesische Zeitungen. Bergbauminister Eugène Diomi Ndongala habe über Interpol und die belgische Staatsanwaltschaft eine Fahndung nach dem Stein eingeleitet. Der Minister betrachtet die Eindämmung des Diamantenschmuggels aus dem Kongo als seine Hauptaufgabe. Händler im Kongo werfen wiederum den Behörden in der Hauptstadt Kinshasa vor, bei der Prüfung einer Exportgenehmigung die Diamanten künstlich überzubewerten, um mehr Geld verlangen zu können. D.J.