CDU-Politiker bei SS-Veteranentreff

SPD nennt Teilnahme von Wochatz (CDU) an Treffen früherer SS-Division „unerhört“

POTSDAM dpa ■ Mit scharfer Kritik hat die brandenburgische SPD auf die Teilnahme des Exbürgermeisters von Spremberg, Egon Wochatz (CDU), an einem Treffen von SS-Veteranen reagiert. Der Vorgang sei „unerhört“, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck gestern in Potsdam. Landesgeschäftsführer Klaus Ness forderte die Union auf, gegen Wochatz einzuschreiten. „Die SS ist eine verbrecherische Organisation.“ Derzeit ist der Politiker CDU-Fraktionschef im Kreistag von Spree-Neiße.

Dem Tagesspiegel zufolge gab es am ersten Juniwochenende in Spremberg parallel zu einer Folkloreveranstaltung anlässlich des 60. Jahrestags der Alliierteninvasion in der Normandie ein Treffen von Angehörigen der früheren SS-Division „Frundsberg“. Daran soll auch Wochatz teilgenommen haben.

Der Landrat des Kreises Spree-Neiße, Dieter Friese (SPD), sei über den Vorgang empört und habe inzwischen einen Brief an Platzeck und Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) geschickt, schreibt das Blatt weiter. Darin bitte er um geeignete Schritte, um weiteren Schaden für den Ruf der Stadt Spremberg und des Kreises abzuwenden. Bei der CDU soll deshalb eine Prüfung eingeleitet worden sein.