USA votieren für Walfang

Sie unterstützen in der Walfangkommission überraschend Japan und Island. Nun droht Aufhebung des Fangverbots

SORRENT afp ■ Im Streit um die Aufhebung des Moratoriums für den kommerziellen Walfang haben sich die Vereinigten Staaten überraschend auf die Seite der Walfangbefürworter Japan und Island gestellt. „Die Situation ist ernster denn je seit Einführung des Moratoriums“, sagte Patrica Forkan von der Tierschutzorganisation Human Society International. Die Befürworter des kommerziellen Walfangs könnten bei der Abstimmung der Internationalen Walfangkommission (IWC) im italienischen Sorrent erstmals seit dem offiziellen Verbot 1986 in der Mehrheit sein.

Abgestimmt werden sollte über eine von Dänemark eingebrachte Resolution, die eine schrittweise Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs vorsieht. Weitere Befürworter der Resolution sind unter anderem Spanien, die Schweiz, Irland, Südkorea und die Niederlande, die bisher ebenfalls als traditionelle Gegner des kommerziellen Walfangs erachtet wurden. Für den Beibehalt des Fangverbots plädierten unter anderem Australien, Neuseeland und Brasilien. Für eine Aufhebung des Moratoriums ist eine Zweidrittelmehrheit der 57 IWC-Mitglieder notwendig.

Der dänische IWC-Präsident Henrik Fischer hatte sich vergangene Woche dafür ausgesprochen, den kommerziellen Walfang schrittweise wieder zuzulassen, damit die Organisation wieder glaubwürdig werde. Das Verbot des kommerziellen Walfangs wird seit Jahren von einigen Staaten, darunter Japan, Norwegen und Island, immer wieder umgangen, sodass die Fangquoten wieder stiegen.