wendebecken wohin?
: Suche nach einer friedlichen Lösung

Freiwillig gehen werden sie nicht – die BewohnerInnen des Barmbeker Bauwagenplatzes Wendebecken. Am morgigen Samstag findet ab 15 Uhr ab Hauptbahnhof die erste Demonstration gegen die geplante Räumung des Platzes statt. Die rund 17 PlatzbewohnerInnen beklagen, dass ihnen der Bezirk und die Stadt keinen Ersatzplatz angeboten hätten. Lediglich fünf Wagen wurde angeboten, auf das Gelände des sich ebenfalls in Barmbek befindenden Bauwagenplatzes Borribles umzuziehen. Den übrigen Wendebecken-BewohnerInnen wurden Wohnungen angeboten, die das angestrebte weitere gemeinsame Wohnen unmöglich machen würden.

Bereits am Dienstag hatte der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Nord mit den Stimmen von SPD und GAL Bezirksamtsleiter Mathias Frommann aufgefordert, sich beim Senat dafür einzusetzen, dass den Bauwagen-BewohnerInnen ein Ersatzgelände angeboten wird. Der CDU warf die GAL vor „auf Eskalation“ zu setzen und den „gesellschaftlichen Frieden in dieser Stadt“ zu gefährden. Der Fraktionsvorsitzende der Nord-CDU, Andreas Schott, betonte hingegen, seine Partei trete weiterhin für eine „fristgerechte Räumung“ des Wendebeckens ein.

Die Hamburger FDP macht sich derweil für eine Liberalisierung des Wohnwagengesetzes stark, um eine Legalisierung von Bauwagenplätzen zu erreichen. Der innenpolitische Sprecher der Hamburger FDP, Jan Erik Spangenberg, forderte Bürgermeister Ole von Beust (CDU) auf, sich gegen die Senatoren Michael Freytag und Udo Nagel in dieser Frage durchzusetzen.

Unterdessen finden nach Informationen der taz hinter den Kulissen Gespräche mit privaten Grundstückseignern und Institutionen, darunter auch den Kirchen, statt, um eine mittelfristige Unterbringung der von Räumung bedrohten Bauwagen zu erreichen. mac