Berufsschul-Reform
: Konzert für Pfeife

Eigentlich war es für Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig ein Routinetermin: Gestern feierte das Berufsschulzentrum Wilhelmsburg Geburtstag und die Parteilose war als Rednerin geladen. Doch aus Ansprache und Feierei wurde nichts. „Fluchtartig“ habe die wegen ihrer geplanten Privatisierung der Berufsschulen dort missliebige Senatorin das Feld geräumt, berichteten gestern die Gewerkschaften. Der DGB hatte seinen Jugendsekretär zum Gratulieren ins Schulzentrum geschickt. Offen blieb indes, ob dieser in das Pfeifkonzert anstimmte, das Dinges-Dierig abwürgte und aus der Aula trieb.

Abwegig ist das nicht. So unterstützt der DGB das aktuelle Volksbegehren „Bildung ist keine Ware“, das sich gegen die Überführung der Berufsschulen in eine von der Wirtschaft dominierte Stiftung oder Anstalt öffentlichen Rechts wendet. Die Handelskammer aber fürchtet offenbar, die Aktion könne ihre Pläne kreuzen, mehr Einfluss auf die Lehrstätten zu nehmen. So verschickte sie jetzt einen Brief an alle Azubis mit der Warnung, das Begehren wolle „die Weiterentwicklung der Beruflichen Schulen unterbinden. Wir hoffen, dass Sie somit in der Lage sind, die für Ihre weitere Zukunftsplanung richtige Entscheidung zu treffen.“ wei