Einen Keil in die Polizei geschlagen

Gewerkschaften sauer auf Polizeiführung wegen angeordneter Alarmbereitschaft

Die drei Polizeigewerkschaften DPolG, Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) und Gewerkschaft der Polizei (GdP) hegten gestern gegen Innenbehörde und Polizeiführung einen bösen Verdacht: Die seit dem Morgen geltende Alarmbereitschaft inklusive Dienstpflicht ab 18 Uhr wegen der angeblich bevorstehenden Räumung des Bauwagenplatzes Wendebecken habe nur den Zweck, die Teilnehmerzahlen an der Personalversammlung und der Protestdemonstration zu drücken. Letztere musste denn auch gegen 17.30 Uhr vorzeitig beendet werden.

Oder seien es „reine Zufälligkeiten“, fragten die Gewerkschaftschefs Joachim Lenders, Frank Schöndube und André Bunkowsky, dass sich seit 31. August die Bewohner des Wendebecken im Prinzip illegal auf dem Platz aufhalten und nicht geräumt wurden? Oder dass am vorigen Wochenende bei dem Neonazi-Aufmarsch 20 Hundertschaften sowie auswärtige Kräfte zur Verfügung standen und trotzdem nicht geräumt wurde?

„Wer auch immer glaubt, dass durch ‚Zufälligkeiten‘ eine lang geplante Personalversammlung und Großdemo ins Wasser fällt, irrt sich gewaltig“, so Lenders, Schöndube und Bunkowky noch am Morgen. kva