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: König Midas in der Umlaufbahn

„Virgin“-Gründer Richard Branson will in die private Raumfahrt investieren

„Tubular Bells“, der Welterfolg von Mike Oldfield, machte 1973 den Besitzer der kleinen Plattenfirma Virgin steinreich. Schlagartig und nachhaltig. Heute gebietet Richard Branson (54) über ein Firmenreich, in dem die Sonne niemals untergeht, von Fluglinien (Virgin Atlantic) über Einzelhandel (Virgin Megastores) bis zum Mobilfunk (Virgin Mobile UK und USA) – nun kommt auch noch die private Raumfahrt dazu. Finden sich genug Touristen (154.700 Euro pro Ticket), dann startet in drei Jahren das erste Raumschiff von „Virgin Galactic“.

Bisher wusste der brauseköpfige Milliardär die Stunden seiner Muße damit zu füllen, dass er den Ärmelkanal in einem Amphibienfahrzeug durchquerte oder die Erde in einem Fesselballon umrundete. Nun also das All, mit Blick auf den Ball. Damit wäre Branson der erste Kapitalist, dessen eigene Langeweile so produktiv ist, dass sie sogar einen Mehrwert erwirtschaftet, der sich wiederum investieren lässt: in ein Unternehmen, das mit der Globalisierung auf spielerische Weise Ernst macht. FRA