Monatlich 2.000 Landminen-Opfer

Trotz Verbots existieren noch in 70 Ländern mehr als 120 Millionen Minen

BERLIN ap ■ Landminen haben in den vergangenen 60 Jahren mehr Tote und Verletzte gefordert als nukleare und chemische Waffen zusammen. Trotz eines Verbots von Herstellung, Einsatz und Weiterverbreitung existieren aber nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) weiterhin in 70 Ländern mehr als 120 Millionen Landminen, die jeden Monat mindestens 2.000 Opfer fordern. Das DRK verwies auf eine Studie, wonach die Wirkung von Landminen militärisch nicht relevant ist. 90 Prozent der Opfer sind demnach Zivilisten.

Laut DRK sind Kinder besonders häufig betroffen, weil sie Minen für Spielzeug halten und sie in die Hände nehmen. Ein Kind, das im Alter von zehn Jahren verletzt werde, brauche bei einer Lebenserwartung von 50 Jahren 15 bis 25 Ersatzprothesen zu je rund 125 US-Dollar.

Das DRK verwies darauf, dass 130 Staaten die „Ottawa-Konvention“ unterzeichnet haben, die 1997 Landminen verboten hatte. Es würde aber nach bisherigem Tempo die Räumung aller Minen mehr als 250 Jahre dauern.