Pro Schüler 7,8 Sekunden

Arno Becker vom Deutschen Lehrerverband Hamburg (DLH) hat die geplante Evaluation des Lehrerarbeitszeitsmodells durch die Firma Mummert Consulting als „Alibigeschichte“ bezeichnet. Weil die von der Bildungsbehörde im November beauftragte Firma lediglich 30 ausgewählte Schulen befragt, startet der DLH nun eine eigene Umfrage unter allen 16.000 Hamburger LehrerInnen.

Die Fragen auf dem 13-seitigen Mummert-Fragebogen seien „nichts sagend, suggestiv und wenig sachlich“, erklärte Becker. So würde nicht einmal untersucht, ob die dem Modell zu Grunde liegenden Zeitfaktoren realistisch sind. Stattdessen werden die PädagogInnen beispielsweise gefragt, ob die Aussage „Ich finde das LAZ-Modell ärgerlich und kümmere mich am liebsten so wenig wie möglich darum“ zutreffe oder nicht. Becker weiß: „Sehr viele Kollegen fanden das Modell ärgerlich und mussten sich gerade deshalb darum kümmern.“

Der DLH-Fragebogen umfasst nur eine Seite und fragte beispielsweise, ob sich die Zeit für Schülergespräche erhöht oder verringert hat. Becker hat für das Fach Französisch ausgerechnet, dass Letzteres der Fall ist: „Einem Lehrer bleiben pro Woche und Schüler 7,8 Sekunden.“ kaj