Contra für Lemkes Lehrerpläne

Arbeitslose dürften kein Lehrerersatz werden, erklärte gestern die grüne Bildungspolitikerin Anja Stahmann in Richtung Willi Lemke. Der SPD-Bildungssenator hatte am Tag zuvor gesagt, er wolle künftig verstärkt arbeitslose Schauspieler, Fitnesstrainer oder Erzieher an Schulen beschäftigen. „Ich kann mir vorstellen, dass man künftig zwei Drittel Lehrer und ein Drittel anderer Mitarbeiter in den Schulen haben wird“, hatte Lemke gesagt. Ziel müsse es sein, die Personalstärke ohne steigende Kosten zu erhöhen. „Völlig überzogen“, nannte Stahmann die Lemke-Drittel-Ideen. „Es geht um neue Unterrichtsformen, um bessere Bildung und nicht um möglichst billiges Betreuungspersonal“, so die Grüne weiter. Der Personalmix werde überdies in Einzelfällen bereits erfolgreich praktiziert, erklärte Stahmann, „dieser sinnvolle Ansatz wird vor die Wand gefahren, wenn der Senator daraus ein reines Sparkonzept macht.“ Wo zu sparen sei, gab Stahmann dem Senator auch gleich mit: „Sinnvoll sparen können wir im Bildungsbereich durch konsequenten Bürokratieabbau, angefangen beim Personalabbau im Bildungsressort.“ Die Grünen fordern für die Schulen stattdessen „Geld statt Stellen“: Autonome Schulen sollen vor Ort mit Blick auf ihr individuelles Profil entscheiden, wen sie einstellen. sgi