Burda grätscht rein

Der Münchener Medienkonzern streicht in der Hamburger Verlagsgruppe Milchstraße mindestens 150 Jobs

Der Münchener Medienkonzern Hubert Burda streicht bei der von ihm geschluckten Hamburger Verlagsgruppe Milchstraße mindestens 150 Jobs – das sind über 35 Prozent der dortigen Arbeitsplätze. Betroffen seien vor allem die Verwaltungsebene und der kaufmännische Bereich, ließ Burda gestern wissen.

Während die Zeitschriften TV Spielfilm, Fit for Fun, Max und Cinema weiter von Hamburg aus produziert werden sollen, müssen die Frauenzeitschrift Amica und das Computerblatt Tomorrow nach München umziehen. Möglichst vielen der von den Streichungen betroffenen Mitarbeiter sollten laut Burda Stellen an anderen Standorten des Unternehmens angeboten werden.

Als „schweren Schlag für den Medienstandort Hamburg“ bezeichneten der Deutsche Journalistenverband (DJV) und die Gewerkschaft ver.di den Kahlschlag: „Massenentlassungen gehören offensichtlich auch im Medienbereich weiter zu den beliebtesten Mitteln unternehmerischen Handelns“, lautete der gallige Kommentar von DJV und ver.di. Kreative verlegerische Konzepte würden nicht durch kurzfristige Gewinnsteigerungen über Personalabbau ersetzt.

Der Senat unterstütze die Hamburger Medienbranche zu wenig, kritisierte der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Uwe Grund. Die Klagelieder der CDU-Regierung über die Sogwirkung konkurrierender Medienmetropolen wie München oder Berlin seien „ein Armutszeugnis“, so Grund: „Es rächt sich, dass sich im Hamburger Senat für die Medienbranche niemand verantwortlich fühlt.“ Markus Jox