Bush kommt: Der Alltag erstarrt

Wegen des Bush-Besuchs in Mainz fällt bei Opel in Rüsselsheim morgen die Produktion aus. Handys klingeln dagegen weiter. Erste Demonstration bereits heute

BERLIN dpa/ap ■ Aufgrund der Verkehrsbehinderungen infolge des Besuchs von US-Präsident George W. Bush fällt die Produktion im Opel-Stammwerk in Rüsselsheim morgen aus. Das teilte das Unternehmen mit. Betroffen sind rund 5.000 Mitarbeiter.

Entwarnung gibt es dagegen für alle Mobilfunkanbieter: Regierungssprecher Béla Anda widersprach gestern Meldungen, nach denen während des Deutschland-Besuchs von Bush das Mobilfunknetz in Mainz außer Kraft gesetzt werde. Solche Anfragen habe es von Seiten der amerikanischen Sicherheitsbehörden nie gegeben.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck verteidigte die geplanten Sicherheitsvorkehrungen. Befürchtungen, es könne zu einem Chaos kommen, seien unbegründet. Die Behörden hätten sich auf den Bush-Besuch vorbereitet. Vorsichtiger beurteilt das die Deutsche Bahn AG. Sie warnt in Zeitungsanzeigen, dass es am Mittwoch „auf Grund der hohen Auflagen der Sicherheitsbehörden“ zu Verspätungen in der Region Mainz kommen könne. Davon betroffen sind vor allem die Pendler aus dem Main-Taunus-Kreis.

Die Sektkellerei Henkell & Söhnlein geht dem Ganzen einfach aus dem Weg: Der produktionsfreie Tag der aktuellen Vier-Tage-Woche wurden von Freitag auf Mittwoch verschoben.

Schon heute wollen Gegner der Politik von US-Präsident Bush in der Innenstadt von Wiesbaden demonstrieren.

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