Weniger Berater für Tamm

Zweites Treffen der AG zur Gestaltung des Schifffahrts-Museums ohne Senatorin und ohne Altonaer Museum

In neuer Konstellation wird sich heute zum zweiten Mal die mit Museumsdirektoren bestückte Arbeitsgruppe zur Mitgestaltung des „Internationalen Schifffahrts- und Meeresmuseum Peter Tamm“ treffen: Neben Peter Tamms Mitarbeiterin Russalka Nikolov und einem Vertreter der Kulturbehörde werden Rainer-Maria Weiss (Helms-Museum), Gisela Jaacks, (Museum für Hamburgische Geschichte) und Lisa Kosok (Museum der Arbeit) dabei sein.

Nicht teilnehmen wird diesmal Kultursenatorin Karin von Welck; künftig gar nicht mehr dabei sein werden Wilhelm Hornbostel (Museum für Kunst und Gewerbe), Wulf Köpke (Museum für Völkerkunde) und – besonders überraschend – Bärbel Hedinger (Altonaer Museum); Kunsthallen-Direktor Uwe M. Schneede hatte bereits am ersten Treffen am 14. Januar nicht teilgenommen.

Warum indes Rainer-Maria Weiss vom schiffs-freien Helms Museum fest in die Arbeitsgruppe integriert wurde, Bärbel Hedinger, deren Haus etliche Schiffe birgt, dagegen nicht, bleibt rätselhaft. Auch auf die Frage, ob die Kultursenatorin selbst oder Tamm-Mitarbeiterin Nikolov über die veränderte Konstellation entschieden habe, weicht Behörden-Sprecher Björn Marzahn aus: „Dies hat die Gruppe so entschieden, weil Herr Weiss gute Ideen eingebracht hat.“

Zweck des heutigen Treffens ist die weitere Eingrenzung jener Kandidaten, die aus einem vom Tamm ausgeschriebenen Architektenwettbewerb hervorgegangen waren. Offiziell heißt es allerdings, die Arbeitsgruppe solle lediglich „bei der Ausstellungskonzeption beratend tätig sein“. Über die realen Einflussmöglichkeiten der verbleibenden Museumsdirektoren auf Inhalt und Präsentation der stark militaristisch geprägten Tamm‘schen Privatsammlung schweigt man sich jedoch aus. Die SPD-Fraktion hatte hierfür ursprünglich einen eigenen wissenschaftlichen Beirat gefordert.

Das in der Fachwelt bundesweit umstrittene und – abgesehen von einem einmaligen städtischen Investitionszuschuss von 30 Millionen Euro – finanziell noch keineswegs dauerhaft gesicherte Museum soll im Kaispeicher B in der Hafencity residieren und Ende 2006 eröffnet werden. Petra Schellen