Der Pudel des Papstes

„Bild“-Reporter weiß nicht, wohin ohne seine Herrchen

BERLIN taz ■ Im journalistischen Sud, der beim langen Sterben des Papstes aufkochte, verursachte eine Medienfigur die größten und blubberndsten Blasen: der Bild-Vatikan-Reporter Andreas Englisch. Der chronisch aufgeregte Papst-Vergötterer bekam sich gar nicht mehr ein vor lauter Wichtigkeit des Ereignisses und seiner selbst. Vor diverse Kameras gezerrt, überschlug sich der Kirchen-Hysteriker und schrie immer wieder seine Botschaft hinaus: „Seine Heiligkeit“ sei der wichtigste, ja der wichtigste und beileibe der wichtigste Mann der Welt. Fast so wichtig wie der leicht wahnsinnige Andreas Englisch selbst, der sein Glück einst im Schoße des Papstes fand und nun nicht mehr weiß, was er künftig anstellen soll ohne sein Herrchen: „Er hat eine Reise angetreten, auf die ich, sein Reporter, ihm diesmal nicht folge.“ Nur Mut, Andreas Englisch!, möchte man ihm fast zurufen.