Ultimatum an die USA

Gericht wartet ungeduldig auf Beweismaterial

Im Prozess gegen den als Terrorhelfer angeklagten Mounir El Motassadeq erwägt das Hamburger Oberlandesgericht, den USA ein Ultimatum zur Übersendung von Beweismaterial zu setzen. „Wir müssen überlegen, eine Frist zu setzen, damit sich endlich etwas tut“, erklärte der Vorsitzende Richter.

Im Februar hatten US-Behörden Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) zugesagt, Akten zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 zur Verfügung zu stellen. Die Kammer erhofft sich davon Erkenntnisse über eine Verstrickung Motassadeqs in die Anschläge.

Dessen Anwälte haben gestern beantragt, den in den USA angeklagten Zacarias Moussaoui als Zeugen zu vernehmen. Moussaoui hatte sich in der vergangenen Woche vor einem Gericht im US-Bundesstaat Virginia als Terrorist der al-Quaida bekannt, eine direkte Beteiligung an den Anschlägen des 11. September aber abgestritten. EE