„Mekka für Militaristen“

Neue Studie zum umstrittenen Schiffssammler Peter Tamm beleuchtet dessen „antidemokratischen Geist“

Großadmiralstäbe und Militärorden mit Hakenkreuzen sind nur einige der NS-Insignien im künftigen „Internationalen Schifffahrts- und Meeresmuseum Peter Tamm“. Doch nicht nur, weil die Exponate ohne historische Einordnung gezeigt werden, hält Hartmut Ring vom GEW-Ausschuss für Friedenserziehung die Sammlung für „pädagogisch indiskutabel“: Auch NS-Kriegsverbrecher würden heroisiert.

Bei der gestrigen Vorstellung seines Buchs „Tamm-Tamm“, ediert unter dem Pseudonym Friedrich Möwe, attackierte Ring auch den Senat: Er fürchtet, dass mit dem Umzug der Privatsammlung in den staatlich geförderten Kaispeicher B der „antidemokratische“ Geist Tamms weiter spuken könne: „Eine seriöse und geschichtswissenschaftliche Fundierung des Museumskonzepts ist nicht zu erkennen.“

Erstmals liegt nun eine kritische Biographie Tamms vor. Diese gebe, so die Herausgeber, Grund zu der Sorge, dass das Museum zum staatlich geförderten „Mekka für Nazis und Militaristen“ werde. AS

Friedrich Möwe: „Tamm-Tamm.“ Hamburg 2005; 84 S., 5 Euro