Sadomasochisten diskriminiert

Betr.: „Ein Schritt in Richtung Sado-Maso“, taz Nord vom 17. 5. 2005

Wer ist denn für diese schlag-fertige, dämliche Bild-Schlagzeile verantwortlich? Auch bei näherem Hinsehen kann ich in den Aussagen des Herrn Jensen nichts erkennen, das diese Schlagzeile mit ihrem populärschmutzigen Anschein rechtfertigen würde. Was also will uns die taz damit sagen? Dass die neue Uniform die Polizei in die ideologische Nähe von Sadomasochisten rückt? Womit selbstverständlich gemeint ist, dass die neue Uniform endlich die Gewaltbereitschaft unterstreicht, die man sowohl der Ordnungsmacht als auch den Sadomasochisten unterstellt? Oder möchte man der erotischen Minderheit der Sadomasochisten die Polizisten in den neuen Uniformen erotische Hingucker anpreisen? Oder hat man einfach keine Ahnung, was Sado-Maso eigentlich ist und hinterfragt deshalb auch nicht, warum eine wie ich – Autorin und Sadomasochistin und taz-Abonnentin – sich durch diese Schlagzeile diskriminiert fühlen könnte? Ich stelle mir vor, welcher Sturm losbrechen könnte, hätte die neue Uniform ein Weniges an Pastelltönen mehr gehabt und die taz nord hätte den Artikel mit „Ein Schritt in Richtung Schwulette“ überschrieben. SIMONE MARESCH, Hasenkrug, Mitglied der Bundesvereinigung Sadomasochismus