die anderen über christdemokratische wirtschafts- und us-nahostpolitik
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Die Sunday Times aus London philosophiert: Deutschland war uns lange weit voraus. Noch Margaret Thatcher hatte keinen Zweifel daran, wer die wirtschaftliche Übermacht sein würde, wenn Ost- und Westdeutschland erst einmal vereinigt sein würden. Doch in den vergangenen 25 Jahren hat Europa seine soziale Marktwirtschaft langsam gegen Regulierung und inflexible Arbeitsmärkte eingetauscht. Helmut Kohl, der überlebensgroße christdemokratische Kanzler, hat Deutschland in die wirtschaftliche Wüste geführt. Von Angela Merkel, seiner voraussichtlichen Nachfolgerin als CDU-Kanzlerin, darf man sich allenfalls zaghafte Reformen versprechen.

Le Monde aus Paris schreibt: Bush hat kurz hintereinander den israelischen Regierungschef Ariel Scharon und den Präsidenten der Palästinenserbehörde, Mahmud Abbas, empfangen. Dieser diplomatische Spagat ist recht selten, und Bush hat die richtigen Worte gefunden, um beide Seiten zufrieden zu stellen. Allerdings stagnieren zwischenzeitlich die bilateralen Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern. Gleichzeitig wird der Bau der „israelischen Schutzmauer“ im Westjordanland fortgesetzt, und auch die Konfiszierungen palästinensischer Landflächen gehen weiter. Die neuen Töne aus Washington sind bemerkenswert. Hoffentlich dauert dieser Kurs an.