Otto der Große besucht Klaus-Peter den noch Größeren

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hat sie vereint: Otto Schily, terrorgeplagter Noch-SPD-Innenminister mit Sitz im Aufsichtsrat des DFB-Organisationskomitees und Klaus-Peter Schulenberg, Chef des KPS-Konzerns und damit von CTS Eventim, der Agentur, die das gesamte Ticketing für das Event abwickelt. Gestern schaute Schily im KPS-Neubau am Herdentorsteinweg vorbei. Er habe „eine sehr beachtliche unternehmerische Entwicklung“ zur Kenntnis genommen, lobte der Minister, die besonders vor dem Hintergrund „kleiner Anfänge“ zu würdigen sei – eine Anspielung auf Schulenbergs Karrierebeginn als Unterhaltungsvokalist.

Mittlerweile ist der KPS-Konzern ein Global Player, allein durch das WM-Geschäft erwartet der Chef einen Umsatz von 30 Millionen Euro – mit einer Rendite von 20 Prozent. 20 MitarbeiterInnen in Bremen seien mit der Erwirtschaftung dieses Gewinns befasst, weitere 30 in Frankfurt/Main. Während der WM arbeiten nach Schulenbergs Angaben 600 seiner Mitarbeitenden für das Fußballticket-Geschäft.

Dem Minister wiederum gefallen insbesondere die mit den Tickets verbundenen Sicherheitsmaßnahmen: Die Karten werden durch die Speicherung der Käuferdaten „personalisiert“, um Terroristen und Hooligans aus den Stadien heraus zu halten – die dann „die sichersten Orte der Republik“ seien. HB / Foto: H. v. d. Fecht