was macht eigentlich... … die taz berlin?
: Feiern und feiern lassen

Das Büffet war nach rund zwanzig Minuten Geschichte. Kein Wunder: Die Küchencrew des neuen taz-Cafés hatte sich ganz schön ins Zeug gelegt und „Berliner Fingerfood“ für die Gäste der 25-Jahre-Party der taz berlin am Donnerstagabend gezaubert. „Lange Kerls“ (Hühnerbrust in Schinken), oder „Nüscht wie raus zum Wannsee“ (Forellen-Kanapees) schmeckten allen, und alle – dieser Satz gehört bekanntlich in jede Party-Kritik – alle waren sie gekommen. Na, jedenfalls fast alle.

Dass bestimmte politische Affinitäten das vergangene Vierteljahrhundert überdauert haben, war unverkennbar: Grünen-PolitikerInnen, wohin man den Blick richtete. Neben den MdBs Christian Ströbele und Wolfgang Wieland sowie MdEP Michael Cramer erschien eine beachtliche Delegation aus dem Abgeordnetenhaus – die Damen und Herren Klotz, Ratzmann, Hämmerling, Kubala, Pop – und der Friedrichshain-Kreuzberger BVV-Vorsitzende Riza Baran. Dagegen blieb die Präsenz anderer Parteienvertreter eher spärlich. Die Linkspartei war immerhin mit Vize-Senatssprecher Günter Kolodziej und Fraktionssprecherin Kathi Seefeld vertreten. Sie überreichte Gereon Asmuth, dem frisch gebackenen Chef der Berlinredaktion, eine Hand voll Schlüsselanhänger mit Einkaufschip und historischem „PDS“-Logo.

Gereon Asmuth bekam vom Büffet übrigens nur noch die leeren Platten zu Gesicht – die Allerhungrigsten waren bereits während seiner kurzen Ansprache darüber hergefallen. Weshalb sie auch ein hübsches Zitat vom November 1980 verpassten. Michael Sontheimer, jetzt Spiegel und ebenfalls anwesend, hatte seinerzeit das „Experiment taz Berlin“ als Schritt bezeichnet, die taz „endlich zu einer ‚richtigen‘ Zeitung zu machen“. Sontheimer selbst firmierte damals als „zuständig für Ökologie, Drogen und Kultur“.

Drogen wurden auf der Jubiläumsparty auch gereicht, aber nur legale. Dafür sorgte schon die Anwesenheit von Polizeipräsident Dieter Glietsch, der es sich nicht hatte nehmen lassen, auf Einladung von Justiz- und Sicherheitsexpertin Plutonia Plarre einen Schritt auf eher unbekanntes Terrain zu wagen.

Ausreichend Spaß hatten im auf seinen zwei Ebenen gut gefüllten taz-Café augenscheinlich alle Gäste, darunter viele Ex-tazler und Ex-taz-Lokalchefs wie Gerd Nowakowski, Barbara Junge oder Ralf Sotscheck. Auf einen hübschen Party-Cartoon von Gast ©Tom, der auch das Jubel-Titelbild gestaltet hatte, freuen wir uns schon. Hat Sotscheck eigentlich geraucht? CLP ABB: TAZ