Randalierer sind junge Männer

betr.: „Die verschwiegene Erfolgsgeschichte“, Kommentar von Daniel Bax, taz vom 5. 11. 05

Daniel Bax schreibt: „Die randalierende Migrantenjugend wird mit gutem Grund als les jeunes, die Jugendlichen, bezeichnet. In Deutschland dagegen glaubt man geradezu obsessiv daran, dass die Gründe für solche Konflikte zuvörderst in Kultur und Religion der Einwanderer zu suchen sind. Das verstellt den Blick auf die eigentlichen Probleme.“ Allerdings.

Die eigentlichen Probleme sind, vollkommen offensichtlich und vollkommen ignoriert, geschlechtsspezifischer Art. Randalieren tun nicht „die Jugendlichen“, sondern zu 100 Prozent junge Männer. Die Frauen räumen auch hier im Hintergrund auf und halten den Kram zusammen. Es ist also möglich, friedlich zu bleiben – unter exakt denselben Verhältnissen, in genau derselben trostlosen Lage (wenn nicht noch trostloser). „Sozial“ und „ethnisch“ bedingte Gewalt ist zuallererst geschlechtsbedingt, sonst würden Frauen permanent und überall zuschlagen. M.-L. LESSING, Trappenkamp