GLOBALER AGRARPROTEST AUF BERLINER POLITWIESE

Bullen waren gestern vor dem Kanzlerinnenamt nicht gefragt. Vielmehr drängten sich Kühe ins Bild. Sie dienten der Initiative „Gerechtigkeit jetzt!“ als Sinnbild für die Entwicklungsländer, die von der Welthandelsorganisation WTO gemolken würden. Das WTO-kritische Bündnis ist ein Zusammenschluss von 37 Organisationen. Die sechste WTO-Ministerkonferenz beginnt am Dienstag in Hongkong. Vertreter von knapp 150 Mitgliedsstaaten wollen über eine weitere Liberalisierung der Weltmärkte beraten. Dabei geht es vor allem um Agrarhandel, Dienstleistungen und Industriegüter. Die Kuhtreiber in Berlin forderten ein sofortiges Ende der Agrarexportsubventionen der Industrienationen. Notwendig sei vielmehr eine Handelsagenda, die Armutsbekämpfung, Menschenrechte, Entwicklung und Umweltschutz in den Mittelpunkt stelle, erklärte die Koordinatorin des Aktionsbündnisses, Susanne Luithlen. Von den Regeln der WTO profitierten fast immer die reichen Länder zu Lasten der Armen. FOTO: AP