WAS MACHT EIGENTLICH ... Heinrich Lummer?
: Warnen

Er ist wieder da! Heinrich Lummer, in den 80ern als Innensenator CDU-Mann fürs Grobe, später Rechtsaußen im Bundestag und Ehrenpräsident des Vereins „Die Deutschen Konservativen“, hat sich nach langem, krankheitsbedingtem Schweigen zurückgemeldet. „Klartext reden“ heißt eine Kolumne, die der 73-Jährige ab sofort jeden ersten Montag im Monat in der Berliner Morgenpost veröffentlicht.

Dabei ist „Klartext reden“ selbst ein hervorragender Beleg dafür, wie sehr Konservative vom Schlage Lummers Recht haben mit ihrem Früher-war-alles-besser-Raunen: Vor nicht allzu langer Zeit hätte sich die Springer-Redaktion über den Gastschreiber gefreut – jetzt muss er seinen Sechzigzeiler als Anzeige schalten. Dafür kann der einstige Hausbesetzerschreck aber seine „Lummer-Kolumne“ (O-Ton Lummer) mit vielen dicken Lettern aufpeppen.

Und was hat uns der Mann zu sagen? „Es drängt mich, diese Zeilen zu schreiben“, bekennt er, „aus tief empfundener Sorge um unsere Währung.“ Genau: Nicht von kriminellen Banden ist die Rede, nicht von linken Multikultiträumen oder SEDlern im Bundestag. Vor der Staatsverschuldung warnt er und gibt sich überparteilich: „Da haben alle Regierungen, ganz gleich welcher Farbe, gesündigt.“ Und ohne eine „Gemeinschaftsleistung“ der Deutschen „geht alles auf den Bankrott zu“.

Altersmilde oder was? Wer weiß, was Lummer noch in petto hat. Anfang Februar geht’s weiter. Wahrscheinlich redet der Mann dann wirklich „Klartext“.CLP
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