Alter Hass rostet nicht

Landesverbände von Linkspartei und WASG mögen sich auch nach vierstündigem Vermittlungsgespräch nicht

Die erheblichen Differenzen zwischen den Landesverbänden von Linkspartei und WASG haben sich auch nach vierstündiger Vermittlung von Bundespolitikern noch nicht ausräumen lassen. Das erste Schlichtungstreffen endete am Montagabend ohne Ergebnis. „Wir haben uns vertagt und wollen die Gespräche am Freitag fortsetzen“, erklärten Vertreter beider Parteien am Dienstag. Über die Inhalte sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es. Strittig ist vor allem, dass die WASG bei der Abgeordnetenhauswahl am 17. September gegen den Willen ihres Bundesvorstands in Konkurrenz zur Linkspartei antreten will.

Die Linkspartei hatte die Gespräche mit der Berliner Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit Mitte Dezember abgebrochen und die Bundesvorstände um Vermittlung gebeten. Der neue Landesvorsitzende der umbenannten PDS, Klaus Lederer, warf der WASG vor, die von den Bundesvorständen für Mitte 2007 angestrebte Fusion beider Parteien zu torpedieren. Die gemeinsam vereinbarten Diskussionsforen sollten nur dem Zweck dienen, „den von Euch offensiv verfolgten eigenständigen Wahlantritt zu legitimieren“, schrieb Lederer an die WASG.

Von Bundesseite hatten die beiden Bundestagsabgeordneten Bodo Ramelow (Linkspartei) und Axel Troost (WASG) teilgenommen. „Es ist uns gelungen, die Gesprächsfähigkeit beider Landesvorstände wieder zu öffnen“, sagte Ramelow am Dienstag. Es sei ein „angenehmes Gespräch in sachlicher Atmosphäre“ gewesen. Dabei sei es noch nicht um einzelne inhaltliche Punkte gegangen, sondern darum, den Gesprächsfaden wieder zu knüpfen. Ramelow zeigte sich für die weiteren Gespräche optimistisch. Weder die Berliner Vertreter der Linkspartei noch der WASG hätten die Fusion beider Parteien in Frage gestellt. DPA