Plaza de Mayo: Mütter ziehen ab

BUENOS AIRES afp ■ Die Mütter der Plaza de Mayo in Buenos Aires stellen ihre 24-Stunden-Protestmärsche ein, mit denen sie seit mehr als 25 Jahren gegen das Verschwinden ihrer Angehörigen unter Argentiniens Militärdiktatur demonstrieren. Zum einen hätten sie ihren Kampf gegen die „Henker“ gewonnen, sagte die Sprecherin der Gruppe, Hebe de Bonafini. Inzwischen sei mit Néstor Kirchner zudem ein verbündeter Präsident im Amt. Kirchner hatte nach seinem Amtsantritt 2003 die Amnestiegesetze für Vertreter der Militärdiktatur aufgehoben, was zu zahlreichen Festnahmen von Polizisten und Militärs führte. Zum anderen seien sie und ihre Mitstreiterinnen schlicht zu alt für die 24-Stunden-Märsche um den Obelisken vorm Präsidentenpalast. Zugleich wollten sie ihre kürzeren wöchentlichen Protestrunden beibehalten, so Bonafini. Seit über 25 Jahren haben die Mütter der Plaza de Mayo in ihren weltberühmt gewordenen Protesten rund 1.500-mal demonstriert. Während der Militärdiktatur (1976 bis 1983) verschwanden nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen mehr als 30.000 Menschen.