Beispiel 2: Die überzeugte Mutter

„Ich habe keine drei Kinder bekommen, um dann gleich wieder arbeiten zu gehen.“ Ulla Giera versteht die Familienpolitik nicht mehr. „Warum sollen die Mütter jetzt unbedingt arbeiten? Wir haben doch die Arbeitsplätze gar nicht“, erklärt sie. Die Absetzbarkeit von Betreuungskosten interessiert sie nicht: Niemals würde die Finanzbeamtin vom Bodensee ihre Halbtagsstelle dafür verlängern.

Die beiden älteren Söhne gehen zur Schule. Für den Halbtagskitaplatz ihrer Tochter Annabell zahlt Giera 57 Euro im Monat. Die Oma begleitet das Kind zum Kindergarten, wenn Giera arbeitet. Ob sie die 684 Euro absetzen kann, wie die SPD es will, oder nicht, interessiert Ulla Giera nicht. Sie ist 12 Jahre zu Hause bei ihren Kindern geblieben: „Die Mutter-Kind-Beziehung ist doch das Wichtigste“, meint sie. OES