ITALIEN: ZWEI DRITTEL BLEIBEN BEI MAMA

Stolze zwei Drittel der jungen Männer zwischen 18 und 34 Jahren wohnen noch bei Muttern, und bei den jungen Frauen erreicht die Quote immerhin noch 52 Prozent. Mag sein, dass bei dem ein oder anderen das gerade in Italien immer wieder beschworene „Müttersöhnchensyndrom“ dahintersteckt. Bei den meisten aber sind es schlicht materielle Gründe: Etwa 20 Prozent der Jugendlichen sind arbeitslos; sie haben keinerlei Anrecht auf Unterstützung. In süditalienischen Regionen wie Kalabrien oder Sizilien liegt die Jugendarbeitslosigkeit gar bei 50 Prozent. Auch die Universitätsstudenten müssen ohne staatliche Förderung à la Bafög auskommen. Aber auch wer einen Job gefunden hat, ist dennoch oft genug gezwungen, bei den Eltern zu bleiben. In Großstädten wie Mailand oder Rom sind schon für ein Zimmer in der WG an die 500 bis 600 Euro Miete fällig. Auf der andren Seite gibt es für junge Menschen heute oft genug miserabel bezahlte prekäre Jobs etwa im Callcenter, die um die 500 Euro monatlichen Verdienst einbringen. MB