vogelgrippe
: Vorbeugen ist besser

Wer Gefahren kennt, kann sich darauf vorbereiten. Das trifft insbesondere auf die mögliche Gefährdung von Menschen durch die Vogelgrippe zu, die Zugvögel über kurz oder lang auch in die Hauptstadtregion bringen dürften. Dass nun über den Umgang mit dem Ernstfall der Fälle – die Pandemie – öffentlich diskutiert wird, ist deshalb zu begrüßen. Auch wenn einem schon jetzt vor der Panikmache graust, die bestimmte Medien in ihrem Ziel, mehr Umsatz und Gewinn zu machen, betreiben dürften.

KOMMENTAR VON RICHARD ROTHER

Noch einmal: Die Vogelgrippe ist eine Tierseuche, die nur bei engstem Kontakt auf den Menschen übertragen wird. Zur Panik besteht deshalb kein Anlass. Erst wenn sich das Virus so weiterentwickeln sollte, dass es von Mensch zu Mensch übertragen wird, muss ein weltweiter Ausbruch der Seuche, die Pandemie, befürchtet werden. Ob es überhaupt dazu kommt, weiß niemand – aber ausschließen möchte es auch niemand.

Vernünftig ist es deshalb, sich auf diesen schlimmsten Fall vorzubereiten. Weil Seuchenschutz in Deutschland – unsinnigerweise – Sache der Bundesländer ist, erarbeiten Berlin und Brandenburg Pandemie-Pläne. Nur über den Umgang mit den Plänen gibt es Streit: Brandenburg will ihn geheim halten, Berlin allenfalls in Auszügen veröffentlichen.

Selbstverständlich muss aus Sicherheitsgründen nicht jeder wissen, wo Notfall-Medikamente lagern. Trotzdem ist der Öffentlichkeit eine weitgehende Transparenz über den Stand der Vorbereitungen zuzumuten. Nur dann kann sie sachlich und unaufgeregt über Schutz und Gefahr diskutieren. Möglicherweise lassen sich so sogar Schwachstellen finden und beseitigen. Zur Erinnerung: Das Sicherheitskonzept im Olympiastadion wurde auch erst nach öffentlicher Kritik vervollkommnet.