Lonsdale bleibt im Sortiment

KarstadtQuelle hält doch an der unter Neonazis beliebten Textilmarke fest

ESSEN afp ■ KarstadtQuelle will auch weiterhin Kleidung von Lonsdale verkaufen. Die Marke ist umstritten, weil sie bei Rechtsextremen beliebt ist. Die Versandtochter Quelle hatte erst vor wenigen Tagen beschlossen, Lonsdale auszusortieren. Dieser Verkaufsstopp wird nun rückgängig gemacht. Das habe der Konzern „nach reiflicher Überlegung“ entschieden, erklärte Konzernsprecher Jörg Howe am Wochenende.

Ein Beschwerdebrief der SPD-Jugendorganisation Jusos aus Papenburg hatte die Debatte ausgelöst. Die Jusos hatten darauf verwiesen, dass Lonsdale heute als Kultmarke der rechten Szene gelte. Die englische Modefirma ist bei Neonazis sehr beliebt, weil der Schriftzug die Buchstaben „NSDA“ enthält – für Rechtsradikale eine Anspielung auf die NSDAP im Dritten Reich.

KarstadtQuelle habe sich davon überzeugt, dass sich der deutsche Vertriebshändler, die Firma Punch GmbH aus Neuss, „eindeutig mit entsprechenden Aktionen in der Vergangenheit von der rechten Szene distanziert hat und dies auch zukünftig machen wird“, erklärte Howe. Um sich vom rechten Image abzugrenzen, sponserte Lonsdale Aktionen gegen rechte Gewalt und setzte farbige Models in Werbekampagnen ein. Vor drei Jahren wurde die Anti-Rassismus-Kampagne „Lonsdale loves all colours“ (Lonsdale liebt alle Farben) gegründet , die von Showstars, wie zum Beispiel Dirk Bach, unterstützt wird. Zudem trennte sich die Punch GmbH von 14 Händlern, die Lonsdale mit Modelabels der rechten Szene vertreiben.

So bleibt Lonsdale-Kleidung im Sortiment der Versandmarken Quelle, Neckermann sowie der Karstadt-Warenhäuser.