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: Zu früh gefreut

Am Samstag kündigte Thomas Gottschalk seinen Rückzug an. Leider handelte es sich dabei nur um einen besonders grausamen Aprilscherz

Wer am Samstag bis ganz zum Schluss der „Wetten, dass …?“-Sendung ausgehalten hatte, wurde mit einer unerhörten Ankündigung belohnt: „Irgendwann ist der Zeitpunkt für mich gekommen, bei ‚Wetten, dass …?“ aufzuhören“, sagte Thomas Gottschalk zu den Klängen der Abspannmelodie.

Mancher mag darob schon ein Glas Sekt geöffnet haben, aber zu früh gefreut: Gottschalk, mittlerweile 55 Jahre alt und im 21sten Jahr die meistgesehene Gabelstapler- und Memory-Fachsendung moderierend, macht weiter. Der angekündigte Rücktritt war nur ein Aprilscherz.

Und zwar ein besonders schlechter. Denn so etwas sagt man nicht, nachdem man zuvor ungezählte abgeschmackte Witze über das Dekolleté von Michelle Hunziker gerissen hat, nachdem man den großartigen Furor des Oscar-prämierten Komikers Roberto Benigni gönnerhaft mit den Worten „Wir sind doch alle Europäer“ kommentiert hat und Tom Cruise auf einem Dreirad hinterhergerutscht ist! Man kann nicht sein Publikum zuerst auf schreckliche Weise quälen (Haben wir schon Armin Rohde als Sumo-Ringer erwähnt? Nein? Besser so.), daraufhin Erlösung versprechen – und dann soll alles nur ein Scherz gewesen sein?!

Herr Gottschalk, jetzt reicht’s. Endgültig. Sie waren mal lustig. Jetzt sind Sie nur noch grausam. Tun Sie uns das nicht an. KUZ