Verkehr im Norden
: Kleine Lösung ist keine Lösung

Paradox ist das schon. Der Hamburger Verkehrsverbund bejubelt Erfolge, der Bund will Zuschüsse für den Nahverkehr streichen, und die Kieler wollen nicht bequem zum Hamburger Flughafen gelangen. Drei Nachrichten an einem Tag, und die beiden letzteren wären verzichtbar gewesen.

Kommentarvon Sven-Michael Veit

Ein funktionierender und moderner Verkehrsverbund ist unerlässlich für die Metropolregion Hamburg. Aus ökonomischen und gleichermaßen ökologischen Gründen ohnehin, aus verkehrs- und strukturpolitischen ebenfalls. In der zusammenwachsenden Region mit über vier Millionen Einwohnern ist eine bezahlbare, zuverlässige und schnelle Alternative zum Auto eine schlichte Notwendigkeit. Geld muss eben an der richtigen Stelle investiert werden.

Lübeck, Neumünster und Kiel müssen in den HVV, und die Landeshauptstadt braucht die Direktverbindung zum Hamburger Flughafen und Hauptbahnhof. Im Vergleich zu den Milliarden für die Fehmarnbelt-Brücke ist der Schienenflieger von der Förde nach Fuhlsbüttel ein Schnäppchen. Und sinnvoll obendrein.

Die Kieler Koalition jedoch versucht sich in der Wiederbelebung des Provinzflugplatzes Holtenau: Eine kleine Lösung aber ist keine Lösung. Und die Phantastereien von einem Mega-Airport in Kaltenkirchen gehen nun auch schon ins vierte Jahrzehnt.

Mit solchem Kleingeist ist kein Staat zu machen. Erst recht kein Nordstaat.

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