WAS MACHT EIGENTLICH ... die BSR?
: Mal so richtig sauber

Huch! Nur noch sechs Wochen bis zum WM-Anpfiff, und die Stadt ist nicht aufgeräumt. Hier eine versiffte Matratze auf dem Gehweg, dort ein zerdepperter Fernseher am Straßenrand. Was sollen bloß die Gäste denken?

Normalerweise dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis wilde Sperrmüllhaufen beseitigt werden – auch und gerade, wenn man selbst in bester Absicht zum Telefonhörer greift. Zuständig für die in den Innenstadtbezirken endemischen Schmuddelnester sind nämlich die Bezirke, die dann auf komplizierten Verwaltungswegen die Stadtreinigung oder andere Dienstleister mit der Entsorgung beauftragen.

Im Angesicht der WM soll alles viel schneller gehen: „Anruf genügt“, verkündet die BSR und verspricht, Müllhaufen auf öffentlichem Straßenland „einen Platzverweis zu erteilen“ (sieh da: erste Fußballmetaphern sind unterwegs). Den ganzen Mai über können Müllverdrossene unter der 75 92 27 80 oder über www.bsr.de Meldung erstatten. Laut BSR-Sprecherin Sabine Thümler ist das Zeug „innerhalb von 2, 3 Tagen weg“. Man könne die Beseitigung sogar auf den BSR-Seiten im Netz verfolgen.

Schön und gut – aber wäre das nicht auch was für die Zeit nach der WM? Davon rät Thümler ab: Kostengünstige Entsorgungswege gebe es ja schon. Und beschleunigtes Abholen würde wilde Müllentsorger geradezu anspornen. Andererseits muss auch die BSR-Sprecherin einräumen: „Wenn Müll längere Zeit rumsteht, kriegt er Kinder.“

Eine Patentlösung ist also nicht in Sicht. Langfristig setzt die BSR auf einen Mentalitätswandel. Und eine zur WM hübsch aufgeräumte Stadt könnte ja manch einen zum Umdenken bewegen. Ob das klappt? Wir werden es erleben – direkt vor unserer Haustür. CLP FOTO: ARCHIV