Die Alibis der Schläger wackeln

KARLSRUHE / POTSDAM dpa ■ Die Vorwürfe gegen die mutmaßlichen Angreifer von Ermyas M. in Potsdam haben sich erhärtet. Der 29-jährige Verdächtige, der zur Tatzeit wegen einer Kehlkopfentzündung im Bett gelegen haben will, hat inzwischen kein Alibi mehr. Der zweite Verdächtige soll sich gegenüber Bekannten auffällig verhalten haben, als Tage nach der Tat das Gespräch darauf gekommen sei. Das Opfer sei ja „selbst schuld“ gewesen, soll der 30-Jährige gesagt haben. Aus Sicht der Bundesanwaltschaft, die den Fall wegen eines möglichen ausländerfeindlichen Hintergrund an sich zog, hätten beide Männer kein „belastbares Alibi“, berichtet Focus. So habe der 29-Jährige in der Nacht zu Ostersonntag drei SMS versandt und sei wenig später in einem Auto gesehen worden. Der BGH hat den Haftbefehl gegen den 29-jährigen Verdächtigen bestätigt, der 30-jährige mutmaßliche Komplize hatte einen Haftprüfungsantrag zurückgezogen. Der 37-jährige deutsche Ingenieur äthiopischer Herkunft war am frühen Ostersonntag mit ein oder zwei Faustschlägen niedergestreckt worden. Er trug ein schweres Schädel-Hirn-Trauma davon und ist bislang nicht vernehmungsfähig.