WAS MACHT EIGENTLICH ... Peter Hanisch?
: Zu schnell laufen

In zwei Stunden und fünf Minuten läuft Peter Hanisch die 25 Kilometer. Das ist für einen 71-Jährigen, selbst wenn er wie Hanisch Präsident des Landessportbundes Berlin (LSB) ist, außergewöhnlich. Außergewöhnlich gut, sollte man hinzufügen, zumindest was die Geschwindigkeit angeht. Nun hat der LSB-Chef – auch mit „pace“ – sich in die Diskussion um den geforderten Abriss der Nazi-Skulpturen am Olympiastadion eingeschaltet. Nein, fährt Hanisch dabei die Zensoren Lea Rosh und Ralph Giordano an, die Dinger müssten bleiben. Geschichtsentsorgung per Abrissbirne sei untauglich. Recht so, Herr Hanisch.

Nun hat der oberste LSBler noch Weiteres gesagt, was die ganze Freude wieder relativiert: Die Steinriesen entsprächen „exakt“ dem damaligen Zeitgeist in der Kunst, meint Hanisch. In Europa und Amerika seien ebenfalls Brutalskulpturen im Stile Arno Brekers nur so herumgestanden. Wenn Hanisch mit Europa NS-Deutschland, Franco-Spanien und Mussolini-Italien meint, okay. Aber anderswo und auch dortselbst sah es noch ganz anders aus. Wir verzichten hier auf die Namen der so genannten „entarteten Künstler“. Und wir verzichten auf die Picassos und Rauschenbergs, auf die Kubisten, Abstrakten und amerikanischen Naturalisten. Es würde das Format sprengen.

Mediziner sagen, beim Laufen baut der Körper Stress ab und gute Gedanken auf. Und weiter behaupten sie, je länger man rennt (joggt), desto besser für Körper und Geist. Wie wär’s mit 30 Kilometern, Herr Hanisch? ROLA
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