WASG im Höhenflug

Laut einer Emnid-Umfrage schafft die eigenständig antretende WASG den Sprung ins Abgeordnetenhaus

Gut drei Monate vor der Wahl des Abgeordetenhaus am 17. September legt die Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit (WASG) laut einer Emnid-Umfrage überraschend zu. Demnach hat sie seit der letzten Umfrage um gut 3 Prozentpunkte zugelegt und würde mit 5 Prozent den Sprung ins Abgeordnetenhaus schaffen. „Unsere Standfestigkeit beim eigenständigen Antritt hat sich ausgezahlt“, kommentierte WASG-Spitzenkandidatin Lucy Redler das Ergebnis. Bei den Wählern sei deutlich geworden, dass es nicht ausreicht, „bloß die Politik des kleineren Übels zu unterstützen“. Gegen den Willen des Bundesvorstands will der abtrünnige Berliner Landesverband im September gegen die Linkspartei antreten. Ihre eigenständige Kandidatur hat der Landeswahlleiter anerkannt.

Der Stimmenzuwachs geht jedoch nicht zu Lasten der Linkspartei. Denn auch sie konnte sich um 2 Punkte verbessern und liegt nun bei 15 Prozent. Da die SPD unverändert auf 36 Prozent kommt, wäre die rot-rote Regierungskoalition mit 51 Prozent nicht gefährdet. Stattdessen gehen die Verluste auf Kosten von CDU und Grünen. Beide büßten im Vergleich zum Vormonat 2 Punkte ein. Auch persönlich rutscht der CDU-Spitzenkandidat Friedbert Pflüger immer weiter nach hinten. Ihn würden bei einer Direktwahl nur 21 Prozent wählen. Klaus Wowereit (SPD) käme auf 65 Prozent. FLEE