Asche aufs Bloggerhaupt

Bürgerjournalismus (2): Das Jugendmagazin jetzt.de lässt sich das Bloggen was kosten und lobt ein Stipendium aus

Bislang konnte man im Internet nur mit Pornos, Büchern und Autos richtig Geld verdienen. Das Jugendonlinemagazin der Süddeutschen Zeitung, www.jetzt.de, möchte das nun ändern: Das jüngst mit dem Grimme Online Award prämierte Magazin hat ein Blogstipendium ausgelobt. Die fünf besten Blogs Deutschlands sollen drei Monate lang mit jeweils 300 Euro pro Monat gefördert werden. Dirk von Gehlen, Redaktionsleiter von jetzt.de, will damit die Blogger unter 35 Jahre fördern und bekannter machen. Außerdem möchte man dem blogfernen Internetnutzer eine Übersicht der besten Blogs in Deutschland bieten.

Hinter dem Angebot steckt natürlich auch eine Werbestrategie: Über die Blogs möchte das Jugendmagazin neue Leser auf seine eigenen Seiten lenken. Die besten Texte der Blogger sollen außerdem auf jetzt.de veröffentlicht werden. Einen Haken, so von Gehlen, gebe es bei der Sache nicht. Wer sich bewerben möchte, darf jedoch nicht älter als 35 sein. Bei einem Jugendmagazin ein vertretbarer Einwand.

www.Spreeblick.de, jüngst ebenfalls mit dem Grimme Online Award ausgezeichneter Blog, versucht bereits seit einem Jahr, seine Autoren am Gewinn durch Bannerwerbung und Aktionen zu beteiligen. Tanja Kreitschmann, Geschäftsführerin der Spreeblick Verlag KG, sagte der taz, dieses Konzept sei bislang jedoch noch nicht richtig aufgegangen. Einige Autoren hätten sich sogar gegen Anzeigen auf ihren Seiten entschieden, weil der geringe Ertrag die Verschandelung des Designs nicht rechtfertige. Dominik Schottner