Goldene Brücken auf der Veddel

Barkassenkorso gegen Zuschüttung des Wasserkreuzes. Affinerie will auf eigene Kosten neues Gutachten einholen

Die SPD-Fraktion in der Bürgerschaft hat den Senat aufgefordert, im Streit um die Zuschüttung des Veddeler Wasserkreuzes die Alternativvorschläge nicht in den Wind zu schlagen. „Die Kritiker haben dem Senat goldene Brücken gebaut“, sagte die Veddeler SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Carola Veit gestern.

Die Barkassenbetriebe im Hamburger Hafen hatten angeboten, einen Euro pro Ticket als „Brücken-Obolus“ abzutreten, um sich so an der Finanzierung zu beteiligen. Gestern protestierten sie bei einem Barkassenkorso gegen die Senatspläne. Zuvor hatte auch der Chef der Norddeutschen Affinerie, Werner Marnette, angekündigt, auf eigene Kosten ein unabhängiges Gutachten erstellen zu lassen.

Nach den jetzigen Plänen soll eine der maroden Brücken am Veddeler Wasserkreuz durch einen kostengünstigeren Damm ersetzt werden. Dieser würde jedoch die Bootsverbindung zum Auswanderermuseum Ballinstadt versperren. Die Barkassenbetreiber fürchten, die dadurch erzwungene unattraktive Umleitung würde zu Verlusten bei den Fahrgastzahlen führen.

Deshalb will die SPD das Thema erneut in der Bürgerschaft beraten. „Der Senat“, findet Veit, „sollte hier keine Entscheidung übers Knie brechen.“ SMV