WAS MACHT EIGENTLICH ... … der Dackel von Herrn Wellmann?
: Graswurzelarbeit

Die Berliner CDU hat einen neuen Star: Während Friedbert Pflügers Popularitätswerte beständig fallen, avanciert ein anderer zu everybody’s darling. Dabei darf man von ihm keine Attacken auf Rot-Rot erwarten, und fürs Familie-Gründen ist er mit seinen 12 Jahren auch schon fast zu alt. Paul heißt er. Es handelt sich um den Dackel des Bundestagsabgeordneten für Steglitz-Zehlendorf, Karl-Georg Wellmann.

Dackel Paul hat Medienerfahrung, seit er sich im April in einen Fuchsbau grub und den Rückweg nicht fand. Herrchen Wellmann rief die Feuerwehr, die den Hund mit Radlader und Spaten vom Schicksal des lebendig Begrabenen erlöste. Weil man selbst verschuldete Feuerwehreinsätze in Berlin auch selbst finanzieren muss, bekam Wellmann eine Rechnung – über 5.287 Euro. Und weil der Mann Medienprofi ist, gab er die Story an die Presse weiter, mit deren Berichten er wiederum die Seite „Dackel Paul“ auf wellmann-berlin.de füttert. Damit das öffentliche Interesse nicht nachlässt, gibt es heute ein artenübergreifendes Treffen am Reichstag: Die Helfer von der Feuerwehr lächeln mit Paul in die Kameras.

Über die Kosten der Rettung – die er selbstredend beglich – war Wellmann übrigens wenig begeistert. Er kündigte an, sich im Sinne bedürftigerer Tierhalter für eine Neuregelung einzusetzen. Vielleicht fehlte ihm aber nur die Geduld. Wie schreibt der Deutsche Teckel Club, den Wellmann selbst auf seiner Seite zitiert? „Es kann passieren, dass (der Dackel) an besonders engen Stellen Mühen hat durchzukommen. In der Regel jedoch findet er den Ausgang – wenn er will.“ CLP
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