WAS MACHT EIGENTLICH ... … Jörg Schönbohm?
: Schwarz-Rot-Gold hören

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat wieder einmal Flagge gezeigt. Das Fußballfieber der vergangenen Wochen ist ihm offensichtlich zu Kopfe gestiegen. Wohl aus Angst, die schwarz-rot-goldene WM-Euphorie könne zu schnell wieder verfliegen, hat er einen Brief an die Intendantin des Rundfunks Berlin Brandenburg (RBB), Dagmar Reim, geschrieben.

In dem Brief gibt Schönbohm der Intendantin Ratschläge, wie sie einen Beitrag zur Integration leisten könne: Sie solle einfach den RBB-Sender Radiomultikulti in „Radio Integration“ oder gar „Radio Schwarz-Rot-Gold“ umtaufen. Das mehrsprachige Programm strahlt Weltmusik und Informationssendungen aus. Es spricht sowohl Migranten-Communities als auch international orientierte Berliner an. Diesem Publikum gönnt Schönbohm die vom Sender gewählte Bezeichnung „Bewohner einer multikulturellen Metropole“ nicht. Erst vor kurzem hatte der CDU-Hardliner verkündet, das „Multikulti-Beliebigkeitseinerlei“ sei zu Ende.

Der RBB will auf den „humoristischen Denkanstoß mit ernstem Hintergrund“, wie Schönbohms Sprecherin Dorothee Stacke den Brief nennt, in den nächsten Tagen antworten. Den Inhalt der Antwort will der RBB laut Sprecher Ulrich Anschütz öffentlich bekannt geben. So lange haben auch die Berliner Zeit, über die Denkanstöße des Brandenburgischen Innenministers zu grübeln. Und sie können gespannt bleiben, ob Schönbohm es mal wieder schafft, einen Streit zu entfachen. ndu Foto: Reuters