Hafenumschlag wächst weiter

Doch die Zuwachsraten im Containerverkehr lassen nach. Senat und Port Authority planen große Investitionen. Sie erschließen neue Logistikflächen bei Francop und verhandeln über einen Terminal auf Steinwerder

Der Hafen hat im ersten Halbjahr 2006 zum wiederholten Male sehr viel mehr Güter umgeschlagen als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dabei hat sich das Wachstum des Containerumschlages erneut abgeschwächt, während der Massengutumschlag stärker zulegte als zuvor. Bis zum Jahresende steuert der Hafen auf einen Rekordumschlag in der Größenordnung von 130 Millionen Tonnen zu. Senat und Port Authority gehen davon aus, dass sich diese Menge bis zum Jahr 2015 beinahe verdoppeln wird: auf 222 Millionen Tonnen.

Mit 66,2 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2006 gegenüber 60,4 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2005 hat das Umschlagswachstum mit 9,7 Prozent beinahe den zweistelligen Bereich erreicht. Besonders beim Massengut war der Hafen erfolgreich. Er hat 10,5 Prozent mehr Futtermittel, Erze, Chemikalien und Brennstoffe umgeschlagen als im ersten Halbjahr 2005. Im Halbjahresvergleich von 2004 zu 2003 war der Massengutumschlag noch rückläufig gewesen.

Anders ist die Dynamik beim Containerumschlag: Im Halbjahresvergleich 2004 bis 2006 wuchs der Umschlag von 3,4 über 3,8 auf 4,2 Millionen Standardcontainer. Gleichzeitig sank die Wachstumsrate von 15,9 auf 10,7 Prozent.

Senat und Port Authority stellen sich darauf ein, dass das Wachstum des Gesamtumschlages weitergehen wird. „Wir müssen uns auf einen Boom einstellen, insbesondere bei den Containern“, sagte der Direktor der Hafenbehörde, Hans-Peter Dücker, bei der Präsentation der Halbjahresbilanz gestern in Hamburg. Bis 2015 könnte der Umschlag auf 18,1 Millionen Standardcontainer steigen, prognostizierte Dücker. Sollte dieses Szenario eintreten, werden Senat und Port Authority Mühe haben, mit der Entwicklung Schritt zu halten.

Die Behörde will zum einen existierende Terminals effizienter nutzen lassen. Zudem sollen die Terminals Burchardkai und Tollerort erweitert und auf Steinwerder ein völlig neuer Terminal geschaffen werden. Dazu sollen neue Logistikflächen am Aluminiumwerk, in Altenwerder, am Reiherstiegknie und an der Dradenau kommen.

Probleme macht beim Burchardkai der Lärmschutz für die Bewohner der nördlichen Elbseite. Für Steinwerder laufen schwierige Verhandlungen mit den Pächtern der Grundstücke. „Wir sprechen mit allen, die davon betroffen sind, sehr intensiv“, sagte Dücker. Gernot Knödler