Körtings Geschenk

Fall 1: Vier Geschwistern drohte die Abschiebung in ein bosnisches Heim. Nun dürfen sie in Berlin bleiben

Es wirkt wie ein Geburtstagsgeschenk des Innensenators an den Flüchtlingsrat: Die vier von Abschiebung bedrohten bosnischen Kinder der Familie Vasic dürfen bleiben. „Der Innensenator hat das Ersuchen der Härtefallkommission aufgegriffen und ist dem Anliegen gefolgt“, bestätigte gestern eine Sprecherin von Ehrhart Körting (SPD).

Nach Informationen der taz ist die Aufenthaltserlaubnis auf ein Jahr befristet und mit Auflagen verbunden. Der Schulbesuch der Kinder muss nachgewiesen werden. Zudem sind die Verwandten verpflichtet, für den Lebensunterhalt aufzukommen. Kommen sie dieser Auflage nach, wird die Aufenthaltserlaubnis verlängert. „Dass wir diese Auflagen einhalten werden, ist für uns selbstverständlich“, sagte Milan Vasic, der Onkel der vier Kinder, der durch die taz von der Entscheidung erfuhr. „Es war ein langer Kampf.“

Ursprünglich wollte die Ausländerbehörde die vier Geschwister Dajana (16), Milan (14), Angelina (12) und Dusko Vasic (9) nach Bosnien abschieben. Dort wären sie in ein Kinderheim gekommen, weil die psychisch kranke Mutter seit ihrer Abschiebung vor einem Jahr als verschollen gilt. Die Kinder leben seither bei ihrem Großvater, der über eine Aufenthaltserlaubnis verfügt. Er ist ihr Vormund.

Neben dem Flüchtlingsrat hatten sich die Grünen und die Linkspartei für die vier Roma-Kinder eingesetzt. Am Freitag hatte sich die Härtefallkommission für ein Bleiberecht ausgesprochen. AWI/FLEE