WAS MACHT EIGENTLICH ... Friedbert Pflüger?
: An die Heimat denken

Um es in aller Deutlichkeit vorwegzunehmen: Hier hat niemand etwas gegen Hannover. Warum auch? Wir wissen gar nicht genau, wo das liegt. Aber der Regierende Bürgermeister, der hat ein Problem mit Hannover. Sagt die CDU. Obwohl doch Klaus Wowereit behauptet, er habe kein Problem. Ganz schön kompliziert.

Aber der Reihe nach: Am Montagabend gab es auf Einladung des Tagesspiegels ein Rededuell zwischen Wowereit und seinem Herausforderer Friedbert Pflüger im Interconti. Später hieß es, Wowereit habe sich bei Sachthemen nicht so gut geschlagen. Und vielleicht deswegen mit Hannover angefangen: „Ich habe nichts gegen Hannover. Mein Freund kommt daher.“ Aber man müsse sich fragen, was den Hannoveraner Pflüger mit Berlin verbinde. Dessen Engagement für die Stadt sei „wenig glaubwürdig“. Immerhin hatte Pflüger erst in der Neuen Presse vom Samstag betont, seine Heimat sei – Sie ahnen es – Hannover. Das halte er „hoch und heilig“. Für jemanden, der wie Wowereit gerne mal die Lichtenrader Karte spielt, ein gefundenes Fressen.

Pflüger beteuerte deshalb auch gleich, er werde sich „mit Haut und Haaren dieser großartigen Stadt verschreiben“. Und CDU-Generalsekretär Frank Henkel sekundierte ihm gestern, indem er es brutal menscheln ließ: „Pflügers Bekenntnis zu seiner Heimat, wo er geboren ist, wo seine Mutter lebt, wo sein Vater begraben ist, finde ich zutiefst menschlich.“ Berlin sei „Gegenwart und Zukunft für Pflüger“, die ganze Debatte „absurd“. Wissen Sie was? Damit hat Frank Henkel erstaunlicherweise sogar Recht. CLP  FOTO: Reuters