verpasst?
: Eva Emanze

Was passiert, wenn man alle lustigen 50er-Jahre-Anspielungen auf Eva Hermans „Eva-Prinzip“ voll ausspielt? Ja, es kann unterhaltsam werden. Frank Plasbergs Crew von „hart aber fair“ (Mi., 20.15 Uhr) ist ins Archiv gestiegen und hat vertrutschte Dr.-Oetker-Hausfrauen-Werbung herausgekramt, Männer auf ihre Bügel-Kompetenz geprüft und Biologen gefragt, ob Rabenweibchen wirklich schlechte Mütter sind. Dahinter schälte sich ein Konflikt heraus, der vielleicht wirklich noch der Debatte bedarf: Eva Herman macht letztendlich auf den Skandal aufmerksam, dass Beruf und Familie für Frauen nicht zu vereinbaren sind. Bei Plasberg wurde daraus die Forderung nach einem Hausfrauengehalt. Das aber ist ein uraltes feministisches Projekt, das mit vielen feministischen Projekten eine gewisse Weltfremdheit teilt. Deshalb haben sich die „Emanzen“ nun auf eine andere, realistischere Forderung geeinigt: sie wollen mehr und bessere Kinderbetreuung, damit Frauen anderswo ihre Kohle verdienen können. Da Eva Herman nun betont, sie wolle doch nicht zurück in die Fifties, sondern kritisiere nur die schlechte Kinderbetreuung, ist sie damit in der Diskussion der „Emanzen“ von heute angekommen. OES