Reps werden rechter

Ein Düsseldorfer Anwalt kandidiert als Vorsitzender fürdie „Republikaner“. Er will mit der NPD kooperieren

DÜSSELDORF taz ■ Ein Düsseldorfer Rechtsanwalt will die „Republikaner“ spalten. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Björn Clemens wird auf dem heute beginnenden Bundesparteitag der rechtsextremen Partei als Vorsitzender kandidieren. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, den „ins Wahnhafte gesteigerten Abgrenzungsfetischismus gegenüber der NPD“ aufzubrechen. „Die Republikaner“ sollen mittelfristig dem „Deutschland-Pakt“ bestehend aus NPD, DVU den neonazistischen „Freien Kameradschaften“ beitreten. Dagegen will der bisherige Bundesvorsitzende Rolf-Schlierer von einer Kooperation mit den Neonazis nichts wissen. Er möchte der Partei stattdessen „endlich ein bürgerliches Image“ geben.

Im VS-Bericht des Jahres 2005 werden die „Republikaner“ nach wie vor als rechtsextrem eingestuft. „Clemens steht für einen radikaleren Kurs und eine Öffnung Richtung NPD“, sagte Dagmar Pelzer, Sprecherin des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes. In einer Gegendarstellung in der taz nrw vom 5. Mai dieses Jahres äußerte er sich noch anders: „In der taz-nrw wird am 26. April 2006 über mich folgendes behauptet: ‚Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Björn Clemens will die rechtsextremen „Republikaner“ für die so genannte „Volksfront von rechts“ öffnen.‘ Das ist unzutreffend. [...] Zutreffend ist [...], dass ich eine Kooperation mit der NPD in der Vergangenheit abgelehnt habe und weiterhin ablehne“.

Der Richtungsstreit sei repräsentativ für den Zustand der „Republikaner“ auch in NRW, so Pelzer. „Die Partei hat an Bedeutung verloren.“ Der Parteitag sei daher „wichtig für die weitere Zukunft der Partei“. Sollte Clemens sich durchsetzen, hätte dies weitreichende Folgen. Andere Landesverbände hätten sich in Folge einer Radikalisierung bereits aufgelöst. HOLGER PAULER